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Dachpappen – flächendeckende Bauhelfer

dachpappe

Dachpappen – flächendeckende Bauhelfer

Das Wichtigste in Kürze

Welche Funktion hat Dachpappe?

Die Funktion von Dachpappe ist, das Dach vor Feuchtigkeit, Wind und UV-Strahlung zu schützen und eine Isolierschicht zu bieten. Mehr dazu hier.

Wie verlegt man Dachpappe?

Man verlegt Dachpappe, indem man die Bahnen quer zur Dachneigung überlappend verlegt und mit Nägeln, Klebemasse oder Flämmen befestigt. Weitere Infos hier.

Ist es möglich, Dachpappe auf geneigten Dächern zu nutzen?

Es ist möglich, Dachpappe auf geneigten Dächern zu nutzen, wenn man die passende Art von Dachpappe wählt und sie richtig verlegt. Erfahre hier mehr.

Dachpappe kann man beim Haus- und Dachbau gut gebrauchen. Welche Funktion sie hat, erklärt Dir dieser Beitrag. Außerdem beantworten wir Dir, wie man Dachpappen richtig verlegt und inwieweit es möglich ist, Dachpappen auch auf geneigten Dächern zu verwenden.

Dachpappe: Was ist das?

Für Fachdächer ist Dachpappe geeignet

Als Dachpappe wird eine Teerpapierrolle bezeichnet, die verwendet wird, um die Dachschindeln zu stützen. Sie schützt das Dach vor Wind- und Wasserschäden und dient gleichzeitig als Isolierschicht. Als wasserundurchlässiges Produkt aus Glasfasern ist Dachpappe mit einem Bitumen-Teergemisch imprägniert. Man verwendet es häufig auf Flachdächern.

Wie wird Dachpappe hergestellt? Ursprünglich ist sie aus mit Bitumen getränkter Pappe gemacht, die als Feuchtigkeitssperre diente, um Feuchtigkeit von Bauwerken fernzuhalten. Heute verwendet man in Bitumenbahnen keine Pappe mehr.

Stattdessen wird häufig grobkörniger Sand, feiner Kies oder Schiefersplitt in die Bitumenbahnen eingewalzt, um die Abriebfestigkeit und UV-Beständigkeit zu erhöhen.

Dachpappe ist also ein umgangssprachlicher Oberbegriff. Er kann zwei Arten von Dachdichtungsbahnen bezeichnen:

Dachdichtungsbahnen haben ein geringeres Flächengewicht und können nicht ohne Flüssigbitumenzugabe mit dem Untergrund heißverschweißt werden. Warum? Der Bitumengehalt ist zu gering, um eine sichere Einbettung und spätere Abdichtung der Bahn zu gewährleisten. Sie werden einseitig, meist aber beidseitig mit Sand oder Schiefersplitt bestreut. Entweder man nagelt die Dachdichtungsbahnen – oder verklebt sie mit Bitumenkleber lose bzw. sichert sie durch Auflast. Alternativ sind auch kaltselbstklebende Bitumenbahnen erhältlich.

Bitumenschweißbahnen sind deutlich dicker und werden nicht lose verlegt, sondern durch Aufflammen verschweißt. Sie sind daher nur einseitig besandet oder beschichtet und auf der zu verschweißenden Seite mit Talkum oder Folie beschichtet. Mit Bitumen-Schweißbahnen können Abdichtungen gegen stauendes und drückendes Wasser ausgeführt werden.

Die wichtigsten Eigenschaften von Bitumenschweißbahnen

  • Dauerhaftigkeit
  • Widerstandsfähigkeit
  • Gesundheits- und Umweltverträglichkeit

Verlegen von Dachpappe

Das Verlegen einer Dachpappe kann in wenigen Schritte erledigt sein

Bevor Du die Dachpappe verlegst, solltest Du Dir überlegen, welche Methode Du anwendest. Du hast die Wahl zwischen einer einfachen und einer doppelten Dachdeckung.

Tipp: Gartenhäuschen, Geräteschuppen und andere kleine Dächer kannst Du mit einer einfachen Deckung versehen. Bei größeren oder flachen Dächern empfiehlt sich eine doppelte Deckung.

Einfache Deckung

Bei der Einfachdeckung werden die Bahnen quer zur Dachneigung und an den Längs- und Querstößen überlappend verlegt und mit Dachpappennägeln oder Klammern auf der Dachschalung befestigt.

Die Überlappung sollte mindestens 10 cm betragen. Schindelförmig gestanzte Dachbahnen ergeben eine ansprechendere Optik als unstrukturierte Dachbahnen und können auch auf gewölbten Dächern verwendet werden.

Doppeldeckung

Bei der Doppeldeckung werden zwei Lagen Bitumenschweißbahnen übereinander verlegt. Die untere Lage wird quer zur Dachneigung verlegt. Die Befestigung erfolgt hierbei ebenfalls mit Dachpappennägeln oder Klammern. Die obere Lage wird längs zur Dachneigung verlegt und mit einem Gasbrenner oder Heißluftfön mit der unteren Lage verschweißt.

Die Überlappung sollte mindestens 15 cm betragen. Die doppelte Abdeckung bietet eine höhere Sicherheit gegen eindringendes Wasser und eine längere Lebensdauer.

Was ist bei der Verlegung von Dachpappe zu beachten?

Berechne vorher, wie viel Dachpappe Du brauchst. Miss zum Beispiel die Fläche Deines Daches aus und multipliziere das Ergebnis mit der Breite der Dachpappe. Überlappungen und Verschnitt müssen berücksichtigt werden.

Bereite die Fläche für die Dachpappe vor. Entferne alte Dachpappe, Nägel und Schmutz. Prüfe, ob die Dachschalung stabil und eben ist. Repariere oder ersetze beschädigte Bretter. Gegebenenfalls Grundierung auftragen, um die Haftung zu verbessern.

Die Dachpappe ist bei trockenem Wetter und einer Temperatur von mindestens 5 °C zu verlegen. An der Traufe beginnen und zum First hin arbeiten. Achte darauf, dass die Bahnen parallel und straff verlegt werden. Schneide die Bahnen mit einem scharfen Messer. Vermeide Falten und Blasen.

Die Bahnen sollten sorgfältig verklebt oder verschweißt werden. Hierzu: Bitumenkleber gleichmäßig auf den Untergrund auftragen und die Bahnen fest andrücken. Schweißbahnen mit Gasbrenner oder Heißluftfön erwärmen, bis das Bitumen schmilzt, und sie glatt ausrollen. Achte darauf, dass keine Luft eingeschlossen wird.

Pflege die Dachpappe regelmäßig. Überprüfe Nähte, Stöße und Kanten auf Risse und Löcher. Repariere sie gegebenenfalls mit Bitumenkleber oder Schweißbahnen. Entferne Laub, Moos oder Schnee von der Oberfläche. Die Dachpappe mit Wasser und einem milden Reinigungsmittel3 reinigen.

Dachpappe auf geneigten Dächern

Auch auf geneigten Dächern kann man Dachpappe verlegen

Kann man Dachpappe auch auf geneigten Dächern verwendet? Ja, möglich ist es! Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die Dachpappe für die jeweilige Dachneigung geeignet ist und richtig verlegt wird.

Zur Erinnerung: Je nach Dicke, Bitumengehalt und Verarbeitung gibt es verschiedene Arten von Dachpappe. Für geneigte Dächer eignen sich vor allem Bitumenschweißbahnen, die durch Aufflammen mit dem Untergrund verschweißt werden. Sie bieten eine hohe Dichtigkeit und Beständigkeit gegen stehendes und drückendes Wasser.

Hinweis: Spezielle Bedachungsmaterialien, die eine kleinteilige und sichtbare Eindeckung ermöglichen, gibt es auch für sehr flach geneigte Dächer (unter 20°), beispielsweise eine Stehfalzdeckung aus Titanzink. Diese erlaubt eine Neigung von bis zu 7° und passt gut zu moderner Architektur.

Klassische Dacheindeckungen für Steildächer sind Dachziegel, Dachpfannen oder Dachschindeln aus Ton oder auch Schiefer. Diese Materialien zeichnen sich durch eine hohe Porosität aus und trocknen schnell. Sie sind aber auch schwerer als Dachpappe und müssen mit einer stabilen Unterkonstruktion befestigt werden.

Ähnlich zu den Punkten bei der Verlegung von Dachpappe auf Fachdächern müssen auch im Fall von geneigten Dächern diverse Aspekte Beachtung finden:

  • Die Überlappung der Bahnen sollte mindestens 10 cm (bei Einfachdeckung) bzw. 15 cm (bei Doppeldeckung) betragen.
  • Um den Wasserabfluss zu erleichtern, verlegt man die Bahnen quer zur Dachneigung.
  • Die Bahnen verlegt man parallel und straff, ohne dass es zu Falten- oder Blasenbildung kommt.
  • Die Bahnen verschweißt man mit einem Gasbrenner oder einem Heißluftfön sorgfältig mit dem Untergrund, ohne Luft einzuschließen.
  • Die Bahnen sind regelmäßig auf Risse oder Löcher zu kontrollieren. Gegebenenfalls muss man sie reparieren.

In Kürze: Dachpappe

Dachpappe ist ein günstiges und praktisches Material für die Dachabdichtung, das aus Bitumen und Glasfaser besteht. Es gibt verschiedene Arten von Dachpappe, die je nach Dachneigung und gewünschter Optik verlegt werden können. Dachpappe schützt das Dach vor Feuchtigkeit, Wind und UV-Strahlung und bietet eine Isolierschicht.

Quellen

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